„Ausflug“ nach Uganda – Grenze Kongo

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Manche Fair Trade Kooperativen sind leichter zu erreichen, manche schwerer. Jene, die wir heuer im März in Uganda an der Grenze zum Kongo besuchten, gehört eindeutig zur zweiten Kategorie…

Auftstieg auf den Kaffeeberg

Oben, in den Vorbergen des Ruwenzori-Gebirges wird feinster, bio-fairer Arabica-Kaffee angebaut. Der Kaffee, den wir bei uns so einfach im Packerl kaufen können, hat eine lange, beschwerliche Reise mit dutzenden Verarbeitungsschritten hinter sich. Viele davon werden noch immer in mühevoller Handarbeit durchgeführt. Hier ist die (kurze) Geschichte von der Reise zum Bio-Kaffee aus Kinone, Provinz Kasese, Uganda- Grenze Kongo.

Hauptverkehrsstraße in Uganda
Eine landestypische Hauptverkehrsstraße

Eines ist klar: Will man die „Kinone Washing Station“ in den Bergen besuchen, dort wo die ersten Verarbeitungsschritte mit den frisch gepflückten Kaffeekirschen durchgeführt werden, braucht man einen strapazierfähigen Rücken. Schon die Anreise in die Region ist ein viele Stunden dauerndes Holpern über schlaglochübersehte „Hauptverkehrsstraßen“. Das geht noch ganz gut mit einem stabilen Bus. Will man allerdings in die Berge, braucht man schon etwas Geländegängigeres: In unserem Fall hochgestellte, robuste Kleinbusse, die sich im Schritttempo die ausgewaschenen Pisten hochquälen.

Fahrt mit dem Bus
Irgendwann kommen auch die robusten Kleinbusse nicht mehr weiter

Doch irgendwann kommen auch die robusten Kleinbusse nicht mehr weiter und wir steigen auf Motorräder um. Mit denen wird soweit wie möglich alles transportiert, was man sich vorstellen kann: Ganze Familien, von der Großmutter bis zum Säugling; Kästen, Rohre, Matratzen… und last but not least die 60-70 kg schweren Kaffeesäcke! (Übrigens: Die Motorräder ersetzen in den Städten die Taxis, sind an jeder Ecke anzutreffen und werden liebevoll „Bodaboda“ genannt)

Bodaboda Motorräder
„Bodaboda“ heißen diese Motorräder, auf denen die Einwohner unglaubliche Dinge (Matratzen, Schränke…) und auch ganze Familien transportieren
Transport der Kaffeesäcke
Auch die großen Kaffeesäcke werden auf den „Bodabodas“, den landestypischen Motorrädern, ins Tal gebracht

Dann geht es auch bei größtem Fahrgeschick mit den Motorrädern nicht mehr weiter und es bleibt für die letzten Kilometer bis zu unserem Ziel das Zu-Fuß-Gehen. Wir kommen ohne viel Gepäck schon ordentlich ins Schwitzen – wenn wir uns vorstellen, dass hier jeder einzelne Kaffeesack heruntergebracht werden muss, wird uns ganz anders.

Zu Fuß Aufstieg - die letzten Meter
Beschwerlicher Fußweg bergauf… wie sieht es hier wohl während der Regenzeit aus?

Mit Stunden Verspätung kommen wir auf über 2000m Höhe an unserem Ziel, der „Kinone Washing Station“ an. Hierher kommen von noch viel weiter oben die frisch gepflückten Kaffeekirschen. Nur wenn am selben Tag die ersten Verarbeitungsschritte sorgfältig gemacht werden, kann am Ende ein Spitzenkaffee herauskommen. Bei der „Washing Station“ angekommen werden wir nicht nur freudig begrüßt, wir bekommen im Laufe des Tages auch im Detail diese Verarbeitungsschritte gezeigt und erklärt. Aber das ist eine andere (Blog-)Geschichte…

Kinone Washing Station
„Kinone Washing Station“: Hier werden noch am Tag der Ernte die ersten Verarbeitungsschritte gemacht
Kaffeebauer erklärt seine Arbeit
Der Kaffeebauer Mbdale, der ausschließlich hochwertigen, bio-fairen Kaffee anbaut, gibt uns bereitwillig Auskunft über seine Arbeit


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