Greenwashing erkennen!

GREENWASHING erkennen!

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GREENWASHING ist die bewusste Vortäuschung falscher Tatsachen und hat ein enorm destruktives Potential. Umso wichtiger ist es, als Konsument*in ein Gefühl dafür zu entwickeln, wie man GREENWASHING erkennen kann. Das Problem ist inzwischen so groß, dass die EU im Jänner 2024 ein Anti-Greenwashing-Gesetz verabschiedet hat.

Wie erkenne ich GREENWASHING?

GREENWASHING ist die bewusste Irreführung von Konsument*innen. Zusätzlich zerstört es auch noch das Vertrauen vieler Konsument*innen in jene Anbieter, die seit vielen Jahren ernsthaft und seriös für eine fairere und ökologischere Welt arbeiten. Deshalb ist es so wichtig, die einen von den anderen zu unterscheiden. Hier die 2 wichtigsten Anhaltspunkte, um Greenwashing zu erkennen:

1. Achte auf seriöse, geprüfte Siegel und Zertifikate!

Es gibt unglaublich viele hübsche Grafiken, die vorgaukeln, ein Siegel oder Zertifikat zu sein. Es gibt aber nur wenige echte, seriöse Siegel, denen man vertrauen kann. Hier sind jene, denen wir (und auch andere einschlägige, bekannte NGOs wie Greenpeace, Clean Clothes etc.) vertrauen. Die meisten Produkte bei uns (Chic Ethic) sind mit einem oder mehreren dieser Siegel ausgezeichnet.

Vertrauenswürdige Siegel

Mehr Infos zu diesen Siegeln und was sie genau bedeuten und welche Themen sie zertifizieren, gibt es unter chic-ethic.at, unter greenpeace.at oder cleanclothes.at.
Im Gegensatz zu den wenigen, wirklich wertvollen, unabhängig überprüften Siegeln gibt es unzählige Fake- oder Pseudo- Siegel. Sie sind nicht vertrauenwürdig und versuchen mit schwammigen Aussagen und suggestiven Grafiken ein Gefühl von Nachhaltigkeit zu vermitteln, ohne dafür konkrete Belege zu liefern. Typisch dafür sind nichtssagende Begriffe, wie z.B. „conscious choice“ (H&M), „join life“ (Zara), „comitted“ (Mango), „wear the change“ (C&A)…

Nicht seriöse Siegel

2. Erkenne schwammige, nichtssagende Begriffe und Phrasen!

Bei vagen, schwammigen Aussagen sollten die Alarmglocken schrillen. Denn es gibt gewisse Phrasen, da weiß man schon beim Lesen: Hier steckt nichts oder nur wenig dahinter. Einige Beispiele: „umweltfreundlich produziert“, „aus nachhaltiger Produktion“, „ökologisch hergestellt“, „klimafreundlich produziert“, „we care“, „sustainable production“, „conscious“, „aus Naturmaterialien“ und viele mehr. Vor allem sind sie dann Indizien für Greenwashing, wenn keine eindeutigen Beweise für diese Behauptungen folgen.
Achte statt dessen auf klare, nachvollziehbare Informationen! Das wären zum Beispiel bei einem Kleidungsstück folgende Infos: „Hergestellt aus 97% Bio-Baumwolle aus kontrolliert biologischem Anbau (kbA) und 3% Elasthan; GOTS zertifiziert.“ Das GOTS Siegel wäre zusätzlich abgebildet mit dem Namen der zertifizierenden Organisation und der GOTS-Lizenz-Nummer.

EU-Gesetze gegen Greenwashing

Wichtig: EU-Gesetz gegen Greenwashing!

Das Thema GREENWASHING ist ein derart großes, irreführendes Problem geworden, dass das Europäische Parlament im Jänner 2024 ein neues Gesetz zum Schutz der Konsument*innen vor bewusster Irreführung erlassen hat, die Green Claims Directive.
Das GREENWASHING-Problem in Zahlen:
53 % der „grünen“ Angaben enthalten vage, irreführende oder unbegründete Informationen.
40 % der Behauptungen sind nicht belegt.
50 % aller „grünen“ Gütesiegel bietet nur eine schwache oder gar keine Überprüfung.
230 Nachhaltigkeitssiegel gibt es in der EU mit sehr unterschiedlichen Transparenzniveaus.

(Quelle: Europäische Union)

Greenwashing-Problem in Zahlen

In Zukunft werden in der EU allgemeine Behauptungen wie „umweltfreundlich, klimaneutral, nachhaltig…“ nicht mehr erlaubt sein, wenn diese Behauptungen nicht mit Fakten belegt werden können. Ziel ist, den Wildwuchs von Werbeslogans, aber auch Bildern und Grafiken, die den Eindruck von „Umweltfreundlichkeit“ erwecken, deutlich einzudämmen. Ein weiterer Schwerpunkt des neuen Gesetzes liegt auch darin, die Verwendung von zweifelhaften Nachhaltigkeitssiegeln einzuschränken. Es werden zukünftig nur noch Nachhaltigkeitssiegel erlaubt sein, die von Behörden oder anerkannten Zertifizierungsstellen überprüft wurden. Private Nachhaltigkeitssiegel, hinter denen kein seriöses Zertifizierungssystem steht, soll es in Zukunft nicht mehr geben. Eine mutige, wichtige Entscheidung der Europäischen Union für Verbraucherschutz und Umweltschutz. Bravo!
(Quellen: Europäische Union, Europäisches Parlament, zeit.de)

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