In der Fashion Revolution Week sind wir aufgerufen, genauer hinzuschauen, kritisch zu sein und nachzufragen: #whomademyclothes? Wer macht eigentlich unsere Kleidung, unseren Schmuck, unsere Schals usw.? Und unter welchen Umständen? Anlässlich der Fashion Revolution Week stellen wir Ihnen vier der Menschen vor, die an der Herstellung unserer Produkte beteiligt sind. Sie arbeiten für verschiedene Fair-Trade-Organisation in Indien und stellen Produkte her, die die EZA Fairer Handel nach Österreich importiert und die es auch bei Chic Ethic zu kaufen gibt.
Tara Pandey, Dehli
Tara stammt aus der indischen Hauptstadt Dehli, wo sie in einem Slum wohnte. Früher musste sie unter schwierigen Arbeitsbedingungen in einer Fabrik arbeiten, um die Familie zu unterstützen. Sie verrichtete die schwere Arbeit für sehr wenig Geld – weil auch ihr Mann nicht viel verdiente, kam die Familie kaum über die Runden. Tara konnte weder lesen noch schreiben.
Über die Fair-Trade-Organisation TARA Projects, die in ihrem Slum Bildungsprogramme für Kinder und Frauen anbot, bekam Tara eine Ausbildung. Auch ihre Söhne wurden unterstützt. Heute ist Tara stolze Kunsthandwerkerin und gemeinsam mit zehn anderen Frauen in einer kleinen Produzentinnengruppe organisiert. Mithilfe von TARA Projects verkaufen die Frauen ihren Schmuck in viele Länder, über die EZA auch nach Österreich.
Auch bei Chic Ethic gibt es Produkte von TARA Projects.
Sandhya Ghorami, Kalkutta
Sandhya arbeitet seit 2103 für die Fair-Trade-Organisation MKS in Kalkutta, die Lederwaren herstellt. Sandhya ist 48 und hat keine Ausbildung. Als ihr Mann schwer krank wurde, musste sie sich Arbeit suchen, obwohl sie sich bis dahin zuhause um die Kinder gekümmert hatte, die damals noch sehr jung waren. Sie fand zwar Arbeit, doch der hohe Druck, Nachtschichten und kein Urlaub wurden ihr irgendwann zu viel: Schließlich musste sie aus gesundheitlichen Gründen kündigen.
Bei MKS hat Sandhya geregelte Arbeitszeiten, eine gute Bezahlung, ein angenehmes Arbeitsumfeld und nette KollegInnen. „Für mich bedeutet die Beschäftigung bei MKS finanzielle Unabhängigkeit, soziale Sicherheit und für meine Familie sorgen zu können. Die Arbeit hier hat mir mehr Selbstvertrauen gegeben. Ich kann jetzt meine Kinder und meine Familie unterstützen“, erzählt Sandhya.
Bei Chic Ethic verkaufen wir unter anderem Geldbörsen, die von MKS produziert wurden.
Safikul Sheik, Kalkutta
Safikul ist 30 Jahre alt, seit 2015 arbeitet er beim Craft Resource Center (CRC), einem Fair-Trade-Unternehmen aus Kalkutta. Er konnte die Schule nicht fertig machen und musste sehr früh zu arbeiten beginnen. Nach drei Jahren bei CRC hat es Safikul schon zum Gruppenleiter gebracht.
Durch CRC und den Fairen Handel haben Safikul und seine KollegInnen eine sichere, kontinuierliche Arbeit in einem freundlichen und familiären Umfeld. Jeder wird gleich behandelt. Die Löhne werden regelmäßig bezahlt und es gibt Gesundheitsleistungen für MitarbeiterInnen.
Bei Chic Ethic gibt es Geldbörsen, Etuis und andere kleine Ledertäschchen von CRC.
Radheshyam Nag, Kalkutta
Radheshyam arbeitet seit zehn Jahren bei der Equitable Marketing Association (EMA), die in der Nähe der Stadt Kalkutta beheimatet ist. Schon vor seiner Arbeit in der Textilabteilung von EMA war Radheshyam im Textilbereich tätig: Sein Vater besaß eine eigene Textilfabrik, die jedoch in den 1970ern schließen musste, weil die Nachfrage an Blockdruck zurückging und Radheshyams Vater aus Kosten- und Platzgründen nicht auf den moderneren Siebdruck umstellen konnte. Danach arbeitete Radheshyam als Buchhalter und im Textilbereich.
Radheshyam ist sehr zufrieden mit der Arbeit bei EMA. Er ist 50 und wünscht sich, bis zum Ruhestand dort zu arbeiten. „Die Beschäftigung bei EMA bedeutet für mich finanzielle Unabhängigkeit und mehr Selbstvertrauen. Mit dem Einkommen kann ich für meine Familie sorgen“, erzählt er.
Bei Chic Ethic gibt es Schals und Lederwaren von EMA.
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