Langsame Mode… was soll denn das heißen?
Der Begriff „Slow Food“ ist schon weitgehend bekannt. Dabei geht es um qualitätsvolle Nahrungsmittel, gute Rohstoffe, langsame, sorgfältige Zubereitung und bewusstes, genussvolles Essen.
Genau diese Idee spiegelt sich auch in SLOW FASHION wieder: Kleidung darf kein billiges Wegwerfprodukt sein, das man schnell kauft und genauso schnell wieder wegwirft!
SLOW FASHION: Eine Haltung und Lebenseinstellung!
Slow Fashion ist das Gegenteil von Fast Fashion: Denn Fast Fashion mit ihren schlechten Billigklamotten aus Kunststoff oder extrem pestizidbelasteter Baumwolle ist eine wahre Katastrophe für die Umwelt und für die Menschen, die sie produzieren. Sie lebt davon, ganz kurzfristig, schnell und billig für immer rascher wechselnde Modetrends zu produzieren. Und das ohne Rücksicht auf Verluste für Mensch und Umwelt.
SLOW FASHION…
- ist Qualitätskleidung, die länger hält als Billigware.
- geht nicht jeden kurzlebigen Modetrend mit.
- zahlt sich aus zu reparieren.
- ist bio und fair, schützt also die Umwelt und die Menschen.
- ist Ausdruck eines Lebensstils. Mehr, schneller, größer, öfter ist nicht besser – sondern ganz im Gegenteil: darauf pfeifen wir!
SLOW… ist der Lebenszyklus von Fair Fashion
Ein Stück hochwertiger bio-fairer Kleidung hält viel länger als Billigware der Fast Fashion. Ein bio-faires Teil kostet oft mehr als ein konventioneller Modeartikel; mit den richtigen Pflegetipps und guten Waschmitteln verlängerst du aber das Leben deiner bio-fairen Mode um ein Vielfaches im Vergleich zu Fast Fashion Stücken. Letzen Endes zahlt sich Qualität auch in der Geldtasche aus. Wie mein Opa schon sagte: Wer billig und schlecht kauft, kauft (langfristig) teuer!
SLOW… ist auch der Modestil von Fair Fashion
Slow Fashion jagt nicht jedem kurzfristigen Modetrend hinterher, sondern fragt sich vorher: was sieht auch nächstes Jahr, die Jahre darauf noch gut aus? Dieser Idee folgt auch das topaktuelle Konzept der Capsule Wardrode – mit vielen Basics und einigen wenigen ausgefallenen, gut kombinierbaren Stücken erhältst du eine langlebige und immer wieder neu kombinierbare Garderobe. Und Slow Fashion heißt nicht, dass man Unmengen Zeit hat. Sondern einfach keine Zeit für Junk-Mode verschwenden will. Weil man mit der Zeit auch viel Interessanteres anfangen kann. Insofern: No time to waste!
SLOW… auch in der Herstellung anders
Wenn wir von SLOW FASHION sprechen, heißt das nicht, dass langsam gearbeitet wird, sondern einfach bewusster und rücksichtsvoller mit Mensch und Umwelt umgegangen wird. Das kann dann schon etwas länger dauern, bis ein bio-faires Stück fertig ist. Statt schädlichen Chemikalien, gesundheitsgefährdenden Herstellungsverfahren und Akkordarbeit kommen in der bio-fairen Produktion viel Handarbeit, Naturmaterialien und zertifiziert umweltschonende Färbemittel zum Einsatz. Außerdem herrschen strenge Standards bei den Sicherheitsvorkehrungen und Arbeitsbedingungen zum Schutz der Arbeiter*innen. Strenge Siegel wie zum Beispiel GOTS (Global Organic Textile Standard) überprüfen und garantieren die Herstellungsbedingungen über die gesamte Produktionskette, vom Baumwollfeld bis zum letzten Arbeitsschritt.
Slow Fashion… ist eine grundsätzliche Einstellung zum Thema Konsum.
Mehr ist nicht immer besser – im Gegenteil! Mit unserem derzeitigen Konsumverhalten bräuchten wir ein Vielfaches der Ressourcen, die unsere Erde zu bieten hat. Die Modeindustrie ist einer der größten Umweltsünder weltweit. Grund genug, hier endlich für ein Umdenken zu sorgen! Aber diese Grundeinstellung geht noch viel weiter: sie betrifft viele unserer Lebensbereiche. Was und wie wir essen und trinken, wieviel und womit wir verreisen, welchen und wieviel Raum wir für uns beanspruchen… Zeit darüber nachzudenken! Und danach zu handeln… 🙂