Der ausbeuterische Umgang mit Mensch und Natur, der in der Modebranche vielfach an der Tagesordnung steht, ist längst ein offenes Geheimnis: unmenschliche (teils sogar lebensbedrohliche) Arbeitsbedingungen, Hungerlöhne und ungehemmter Einsatz von Chemikalien, die nicht nur die Umwelt und die Gesundheit der Textilarbeiterinnen schädigen, sondern letztendlich auch die der KonsumentInnen, die die schadstoffverseuchte Kleidung tragen.
Diese Zustände sind ein offenes Geheimnis, doch am Verhalten der Firmen ändert sich nichts – und auch am Verhalten der Konsumenten wenig. Im Gegenteil: Die Zahl an Kleidungsstücken, die weltweit umgesetzt wird, hat sich in den letzten zwanzig Jahren verfünffacht. Der Konsumfreude und dem Markenkult scheint auch das Publikwerden der diversen Missstände kaum Abbruch zu tun, entsprechend ändern auch die Konzerne an ihren Praktiken nichts. Und für die Konsumenten, die bei all dem doch der eine oder andere Zweifel beschleicht, für die gibt es öffentlichkeitswirksam vermarktete sogenannte “nachhaltige” Kollektionen, an denen aber unterm Strich der Name noch das Nachhaltigste ist. Echt sozial und umweltverträgliche Mode bleibt dagegen eine Randerscheinung.
It’s time for a revolution
Wie prekär die Situation der Textilarbeiterinnen und -arbeiter tatsächlich ist, zeigte sich auf besonders tragische Weise vor fünf Jahren, am 24. April 2013: beim Einsturz der Rana-Plaza-Textilfabrik in Bangladesch. Der Gebäudeeinsturz markiert die bisher größte Katastrophe in der Geschichte der Textilindustrie, über 1.000 Menschen, die meisten davon Frauen, verloren ihr Leben. Der desolate Zustand des Gebäudes, die Einsturzgefahr, war den Verantwortlichen längst bekannt; trotzdem mussten die TextilarbeiterInnen weiter in dem Gebäude arbeiten – bis es schließlich einstürzte.
Seither erinnert jedes Jahr in der Woche um den 24. April die Fashion Revolution Week an das tragische Unglück. Sie ist ein Weckruf: für mehr Transparenz und bessere Arbeitsbedingungen und gegen Ausbeutung in der Textilindustrie.
Die Verantwortung für echte Nachhaltigkeit, für sozial und ökologisch verantwortungsvolles Wirtschaften, kann und darf nicht allein auf die KonsumentInnen abgeschoben werden. Dennoch sind in der Fashion Revolution Week auch wir als KonsumentInnen aufgerufen, genauer hinzuschauen und nachzufragen: unter dem Hashtag #whomademyclothes. Denn Transparenz schafft Verantwortlichkeit und verschafft uns die Wahl, uns für Mode zu entscheiden, die tatsächlich unter ethisch einwandfreien Bedingungen hergestellt worden ist.
We’re part of the revolution
Als Fair Trade Shop vertreiben wir ausschließlich konsequent faire und nachhaltige Mode. Wir sehen es als unsere Aufgabe und Verantwortung – sowohl unseren ProduzentInnen als auch unseren KonsumentInnen gegenüber –, Teil der Fashion Revolution zu sein und unsere Stimme für bessere Arbeitsbedingungen, mehr Transparenz und gegen Ausbeutung in der Textilindustrie zu erheben.
Wir laden Sie ein (und nicht nur während der Fashion Revolution Week) – fragen Sie auch uns: #whomademyclothes? Wir geben Ihnen gerne Auskunft über den Hintergrund, die Herkunft und die Produktionsbedingungen unserer bio-fairen Mode. Die unabhängigen Siegel und Zertifikate, die viele unserer Produkte tragen, schaffen zusätzlich Transparenz und geben Aufschluss darüber, wie ernst es die Produzenten mit Fair Trade und Nachhaltigkeit wirklich nehmen.
Anlässlich der Fashion Revolution Week beziehen wir auch in der April-Ausgabe des Grazer Straßenmagazins Megaphon zum Thema Fashion Revolution Stellung.
Ein Kommentar