Petra Währing mit Schaf (© Langbein & Partner Media)

Eine Dosis Hoffnung: „Zeit für Utopien“

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Kurz nach „The Green Lie“ kommt eine weitere sehr sehenswerte Filmdoku in die Kinos: Kurt Langbeins „Zeit für Utopien“. Beide Dokus nehmen sich dem Thema Nachhaltigkeit an. Hat jedoch Werner Boote in „The Green Lie“ den Fokus auf die Marketinglügen von Großkonzernen gerichtet, so rückt Kurt Langbein beeindruckende und berührende positive Beispiele alternativen Wirtschaftens und Lebens in den Mittelpunkt seines Films.

Wer nach „The Green Lie“ deprimiert und frustriert aus dem Kino ging, kann jetzt etwas Optimismus tanken: Es gibt sie doch, die ernst und ehrlich gemeinten Projekte für ein besseres, ökologischeres, sozialeres Leben. Und es gibt gar nicht so wenige Menschen und Initiativen, die sich darum bemühen. Das zeigt uns Kurt Langbein in seiner 95-minütigen Filmdoku „Zeit für Utopien“.

Streikende Arbeiter in der Teefabrik freuen sich über ihren Erfolg
Streikende Arbeiter in der Teefabrik Scop Ti freuen sich über ihren Erfolg – ein Ausschnitt aus „Zeit für Utopien“ (Bild: C. Roth, © Langbein & Partner Media)

In „The Green Lie“ hat Noam Chomsky dazu aufgerufen, sich auf das Positive zu konzentrieren und das Negative zurückzuweisen. Boote hat uns anhand erschreckender Beispiele gezeigt, was wir ablehnen sollten. Langbein zeigt uns nun die andere Seite der Medaille, die positiven Möglichkeiten, auf die wir uns konzentrieren können und die wir unterstützen sollten.

Positive Beispiele alternativen Wirtschaftens und Lebens

Eine solidarische Landwirtschaft in Bayern, eine Lebensmittelgenossenschaft in Südkorea, die 1,6 Millionen Menschen versorgt, die Firma Fairphone, die sich um ein möglichst korrekt produziertes High-Tech-Smartphone bemüht, eine Tee-Kooperative in Frankreich, die sich gegen einen Weltkonzern durchsetzt, ein bespielhaftes Wohnprojekt in Zürich …

Petra Wähning am Hof der Familie Haase in Bayern
Auf dem Hof der Familie Haase in Bayern wird eine solidarische Landwirtschaft geführt. (Bild: C. Roth, © Langbein & Partner Media)

Hinter diesen und vielen anderen Initiativen stehen Menschen, die sich aktiv für alternative Wirtschafts- und Lebensformen engagieren. „Zeit für Utopien“ zeigt uns einige davon und das Erstaunliche dabei ist: Es gibt sie auf der ganzen Welt. Nur rücken diese Initiativen und die dahinterstehenden Personen selten in den (medialen) Vordergrund. Damit eine positive Leistung in den Fokus einer breiteren Öffentlichkeit gelangt, muss schon ein Nobelpreis verliehen werden.

Laura Gerritsen in einer Bergarbeitersiedlung im Kongo
An den Quellen der Erzproduktion im Kongo, von wo Materialien für das Fairphone kommen. (Bild: C. Roth, © Langbein & Partner Media)

„Bad News are Good News“, heißt es so treffend in der Medienbranche. Schlechte Nachrichten verkaufen sich einfach besser. Aus diesem Blickwinkel kann man übrigens auch „The Green Lie“ kritisch betrachten, meine  Ansicht dazu habe ich auf diesem Blog bereits erörtert. (Ich bin schon neugierig, ob „Zeit für Utopien“ für ähnlich volle Kinosäle sorgt wie „The Green Lie“.)

Eine Dosis Hoffnung bitte!

Es ist wichtig, das was in der Welt falsch läuft, anzuprangern. Es ist aber auch wichtig, nicht den Blick auf das Positive zu verlieren. In einer Zeit, in der wir von Berichten über Betrug, Kriege und Katastrophen förmlich bombardiert werden, kann ich nur sagen: Danke an den Regisseur Kurt Langbein für diese Dosis Hoffnung!

Wer auch so etwas brauchen kann, sollte sich den Film ansehen…

Kurt Langbein, Margaret und Simon Wabwire; Genossenschaft SAMA, Uganda
Regisseur Kurt Langbein im Gespräch mit Margaret und Simon Wabwire von der Genossenschaft SAMA in Uganda (Bild: C. Roth, © Langbein & Partner Media)

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